„Zusammen sind wir stark“
Imke Troltenier | Mit rund 90 Gästen war das „Housewarming“ von BSBH und blista Frankfurt am neuen gemeinsamen Standort rege besucht.
Der Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen e. V. (BSBH) und das Reha-Beratungs- und Schulungszentrum der blista in Frankfurt/Main sind zum Jahresende 2022/23 umgezogen. Zum „Housewarming“, der Einweihungsfeier am neuen gemeinsamen Standort, lud ein vielfältiges Tagesprogramm in den siebten Stock der Mörfelder Landstraße 6/8 in Frankfurt-Sachsenhausen ein.
Los gings um 10 Uhr mit Angeboten zum Kennenlernen für die BSBH-Bezirksgruppenmitglieder und Interessierte. Im Rahmen des Beratungsangebotes „Blickpunkt Auge“ konnten von Sehbehinderung oder Blindheit betroffene oder bedrohte Menschen sowie ihre Angehörigen und Bezugspersonen Rat und Hilfe zu allen mit einer Augenerkrankung verbundenen Fragen erhalten.
Ab 13 Uhr hatte blista Frankfurt zu drei Impulsvorträgen eingeladen. Moderiert von Co-Gastgeberin Berit Rougier, der Beraterin für berufliche Integration und Teilhabe, referierte zunächst Ute Mölter, die Leiterin des Marburger Beratungs- und Schulungszentrums, zum Thema „Übergänge professionell begleiten - Berufliche Teilhabe von Menschen mit Sehbehinderung und Blindheit unterstützen“ (Foto unten). Sie wies auf die geringe spezifische Beschäftigungsquote blinder und sehbehinderter Menschen von 36% gegenüber der allgemeinen Quote von 75% hin und erläuterte sodann die erfolgreichen Konzepte der Maßnahme PROJob und des Jobcoachings für ein gelingendes Ankommen im ersten Arbeitsmarkt.
Zum Thema "Bedingungen erfolgreicher Integration in den Arbeitsmarkt“ erläuterte Antje Bergmann, die Leiterin des Integrationsfachdienstes (IFD) in Frankfurt, wie es beim IFD gelingt, Brücken für Menschen mit Behinderungen zu schlagen. Der IFD ist Ansprechpartner für Betriebe, die Menschen mit Behinderungen beschäftigen und für Arbeitnehmer*innen, die einen Schwerbehindertenausweis besitzen oder von einer Behinderung bedroht sind. Zunehmend häufig seien die Fachleute vom IFD dabei auch mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen konfrontiert.
Im dritten Impulsvortrag stellte Karl Matthias Schäfer als Co-Gastgeber und Berater bei blista Frankfurt die „Möglichkeiten und Grenzen moderner technologischer Hilfsmittel“ vor und führte in den anschließenden Workshops das Thema anhand von Beispielen wie Smartphone und Braillezeile praktisch aus.
Ab 16 Uhr standen Austausch und Networking auf dem Programm. BSBH-Geschäftsführer Peter Klug eröffnete die „Flurparty“ und hieß neben Frau Ulrike Alex, SPD-Mitglied im Hessischen Landtag, der Landesbeauftragten Prof. Dr. Erdmuthe Meyer zu Bexten und seinem Vorgänger Klaus Meyer, die weiteren neu eingetroffenen Gäste willkommen. Er erläuterte Angebote und Räumlichkeiten und wies darauf hin, dass der BSBH bereits vor vielen, vielen Jahren schon einmal in der Mörfelder Landstraße angesiedelt war.
Anschließend gab der Vorsitzende des BSBH, Frank Schäfer, in einem Grußwort seinem Stolz auf den neuen repräsentativen Standort Ausdruck: „Dem Nest sieht man es an“, zitierte er: „Wer hier nistet, ist kein ‚schräger Vogel‘ sondern ein ‚stolzer Pfau‘.“ Er dankte allen Mitwirkenden für den gelungenen Umzug in die neuen Räumlichkeiten aufs Herzlichste. Dem schloss sich Patrick Temmesfeld, der Vorstandsvorsitzende der blista, gerne an und er betonte zudem: „Zusammen sind wir stark! Wir freuen uns auf die neuen Möglichkeiten und Chancen der Zusammenarbeit an diesem barrierefrei zugänglichen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbaren Standort. Hier ist zusammen, was zusammengehört.“ Er beschrieb die langwierige Suche nach einer geeigneten Immobilie in der Metropolregion Rhein-Main, die freundliche Unterstützung durch die Josef Buchmann Immobilienverwaltung und überreichte in Anerkennung des gelungenen Standortwechsels den Teams des BSBH und der blista Frankfurt Präsente.
Mit Snacks und Erfrischungen gut versorgt, setzte sich der Austausch und das Networking mit den Gästen bis in die Abendstunden fort.