„Bella Italia!“ – Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühen?
Lea Becker & Marvin Berner* | Vom 29. September bis zum 5. Oktober verbrachten wir, die Schüler der Leistungskurse Deutsch und Biologie von Frau Kolbeck und Herrn Wennesz, unsere Kursfahrt am Gardasee. Hinter uns liegen wunderbare sechs Tage, in denen wir viel erlebt und gesehen haben, weshalb wir hier gerne davon berichten möchten.
Während dieser Zeit waren wir in sogenannten „Mobile Homes“, einer Art Bungalows, auf einem Campingplatz in der Stadt Peschiera del Garda untergebracht. Dieser befindet sich in direkter Nähe des Gardasees und erinnert beinahe an eine Kleinstadt, da er sehr groß ist und für die Gäste auch einen Swimmingpool und mehrere Restaurants bietet, in denen wir morgens und abends gegessen haben.
Wir fuhren am Freitagmorgen am Marburger Hauptbahnhof los. Unser Weg führte uns über die Bahnhöfe Frankfurt, München und Verona, von wo aus wir mit dem Bus noch zu unserem eigentlichen Ziel Peschiera weiterfuhren. Unsere Zugfahrt konnten wir uns mit Kartenspielen und Musikhören erfolgreich verkürzen. Als wir ankamen, waren wir natürlich alle sehr müde und sind nach einem ausgiebigen Abendessen todmüde ins Bett gefallen.
Den darauffolgenden und ersten wirklichen Tag unserer Fahrt haben wir in Verona verbracht, wo wir uns im Rahmen einer von einer Italienerin, die sehr gut Deutsch sprach, geleiteten Führung sehr viele Sehenswürdigkeiten angeschaut haben. Unter anderem besichtigten wir das Amphitheater, in dem regelmäßig Veranstaltungen stattfinden, und den legendären Balkon, auf dem sich Romeo und Julia der Legende aus Shakespeares berühmtem Werk nach zum ersten Mal geküsst haben. Bevor wir zurück zu unserem Campingplatz fuhren, hatten wir dann noch Zeit, die Stadt für uns selber zu erkunden und das italienische Flair in uns aufzunehmen.
Am Sonntag entsprach das Wetter leider nicht unseren Vorstellungen, weshalb wir unsere eigentlich geplante Wandertour auf Mittwoch verschieben mussten und somit die Halbinsel Sirmione besichtigten. Dort gab es einige kleine Geschäfte, sowie Ruinen, die für uns sehenswert waren. Nachdem wir dann einige Zeit am Strand entlang über Steinplatten balancieren mussten, gelangten wir zu einem langen Steg, der uns freie Aussicht über den See bot und an dem wir unsere Mittagspause machten. Zudem hörten wir uns ein Referat über die Vegetation des Gardasees an, da jeder Schüler im Zuge der Vorbereitung auf die Kursfahrt die Aufgabe hatte, zu einem selbst gewählten oder vorgeschlagenen Thema ein Referat vorzubereiten, was den bildenden Charakter unserer Fahrt unterstreichen sollte.
Am Montag kam dann die Sonne zurück und bescherte uns einige angenehme Stunden auf dem Markt in Peschiera. Als wir uns dort erst zusammen und dann in Kleingruppen ausreichend umgeschaut hatten, verbrachten wir den restlichen frühen Nachmittag noch in der Altstadt, um Souvenirs zu kaufen. Wieder zurück angekommen, legten sich einige von uns in die Sonne oder begaben sich an den Pool, um zu entspannen, was bei 25 Grad gut möglich war. Anschließend gingen wir in unserer gemütlichen Runde zum Abendessen und ließen diesen entspannten Tag mit einer guten Flasche Wein ausklingen.
Der Dienstag war der wohl ereignisreichste Tag unserer Fahrt, denn wir mussten bereits um 5 Uhr morgens aufstehen, um unseren Zug nach Santa Lucia zu erreichen, von wo aus wir mit einem Vaporetto, einem der berühmten Wasserbusse, auf die Hauptinsel Venedigs zusteuerten. Am Ende des Canal Grande besuchten wir den Dogenpalast und schauten uns dabei auch den Kerker und die Seufzerbrücke an. Nach einer Mittagspause liefen wir meistens durch die Stadt, doch ließen wir es uns nicht nehmen, wenigstens für eine kurze Zeit klassisch mit einer Gondel gefahren zu werden. Auch in Venedig trennten wir uns für eine gewisse Zeit, nachdem wir die traditionelle jüdische Bäckerei besucht hatten, um die Stadt besser erkunden zu können. Einige Schüler nutzten die Gelegenheit, um über einen kleinen Markt zu schlendern und sich mit Proviant für die nächsten Tage einzudecken. Verbesserungswürdig wäre nur das Wetter gewesen, das zu unserem Glück am nächsten Tag wieder strahlend ausfiel.
Der Mittwoch begann für uns mit einer Schiffsfahrt, von deren Endziel aus wir eine lange Wandertour unternahmen, welche wir mit einer Weinprobe erfolgreich abrundeten. Besonders hervorzuheben sind die Ausblicke über die wunderschönen Landschaften in der Umgebung des Gardasees und die Initiative eines Schülers, der die erste Hälfte der Wanderstrecke zusätzlich damit verbrachte, eine Wassermelone zur Verpflegung in seinem Rucksack mitzunehmen.
Am Donnerstag um 9 Uhr morgens brachen wir dann am Campingplatz auf, um uns auf den Rückweg nach Marburg zu machen, der sich zwangsläufig noch verlängerte, da sich einer unserer Züge verspätete, weshalb wir erst gegen Mitternacht wieder in Marburg angekamen. Zu unserem Glück hatten wir jedoch am darauffolgenden Tag keine Schule mehr und konnten alle stressfrei unsere Heimreise antreten.
Rückblickend betrachtet also eine rundum gelungene Kursfahrt, deren Eindrücke uns noch lange im Gedächtnis bleiben werden!
[*Jgst. 13]