Zeitenwende - Spin off

Künstliche Intelligenz im Studium

Pascal Tödter | Für blinde Menschen eröffnet technischer Fortschritt meist große Chancen, nicht nur im Privatleben, sondern auch im Studium und Berufsleben. In meinem Masterstudium Physik verwende ich nun ChatGPT und möchte daher meine Erfahrungen mit dieser KI im Studium teilen. Ich habe letztes Jahr mit der ChatGPT-Version 3.5 gearbeitet und festgestellt, dass diese Version viele Fehler macht, was für mich zu einem hohen Zeitverlust führte. Zurzeit benutze ich die Version ChatGPT-4O bzw. 4O1 und bin mit der Richtigkeit der Antworten sehr zufrieden. Es kommt also sehr auf die Version an, wie hilfreich die KI sein kann – besonders für blinde Studierende, denn eine Antwort im Netz zu überprüfen dauert lange oder ist teilweise unmöglich.

Das Internet wird mit KI barrierefreier: Ich kann Textpassagen aus Webseiten kopieren und mir diese samt Formeln (in LaTeX) barrierefrei ausgeben lassen.

PDF-Dateien und damit Vorlesungen werden mit KI ebenfalls barrierefreier: Ich kann PDF-Dateien zusammenfassen lassen, um mir das Überfliegen des Textes zu erleichtern. Auch bestimmte Textpassagen aus der PDF können extrahiert und barrierefrei ausgegeben werden, was vor allem bei Formeln sehr hilfreich ist. Zudem kann ich inhaltliche Fragen zur PDF stellen und Antworten basierend auf dieser Datei erhalten.

Schnelle Informationsbeschaffung ohne Googeln, Cookies wegklicken und auf Webseiten navigieren: Mit ChatGPT kann ich fachliche Fragen stellen und in Sekundenschnelle eine Antwort erhalten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit korrekt ist.

Funktionsverläufe: Ich kann ChatGPT fragen, wie bestimmte Funktionsverläufe aussehen und mir diese beschreiben lassen.

„Verstehe ich nicht“ gibt es nicht mehr so schnell: Einer der größten Vorteile ist, dass man Rückfragen stellen kann, z. B. wenn man eine grafische Beschreibung oder ein Konzept nicht versteht. Ein Hinweis wie: „Erkläre den Aufbau des Experiments so, dass ein Blinder ihn verstehen kann“ hilft oft, präzise und verständliche Beschreibungen zu erhalten.

Übertragen von Materialien im großen Stil: Das Übertragen von Studienmaterialien wie Übungsblätter, Vorlesungen und Büchern wird mit KI deutlich einfacher. Zurzeit wird diese Arbeit bei mir am KIT von einer Angestellten und etwa zehn Studierenden übernommen, diese sind allerdings meist stark ausgelastet, was die Übertragungsaufträge verzögert. In Zukunft könnte dies durch KI deutlich effizienter werden. Auch Bildbeschreibungen durch KI könnten die Erstellung von barrierefreien Dokumenten beschleunigen.

Gerade für Abschlussarbeiten, in denen man selbst Abbildungen generieren und diese präzise beschreiben muss, hat KI ein enormes Potential. KI macht das Studium, aber vor allem das Studium der Naturwissenschaften deutlich barrierefreier, denn hier sind Formeln und Bildbeschreibungen essentiell zum Verständnis und eine hohe Barriere.

Wo ich später einmal arbeiten werde, weiß ich noch nicht, aber in einer Sache bin ich mir sicher: KI wie ChatGPT wird mein ständiger Begleiter sein.

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