Vor meinem Praktikum hätte ich nie gedacht …

Bärbel Nolte. Im kompletten zweiten Halbjahr des Schuljahres 2015/2016 sind die Schüler und Schülerinnen der FOS 11 Sozialwesen der Carl-Strehl-Schule in verschiedenen Einrichtungen in Marburg und dem übrigen Bundes- gebiet eingesetzt: In einer Schule für blinde Kinder in Heiligenbronn, in einer Senioren­residenz in Marburg und in weiteren Arbeitsfeldern. Vier Schülerinnen gewähren uns hier Einblicke in ihre neuen Erfahrungen, die im neuen Schuljahr ein wichtiger Baustein bei der Planung ihrer Zukunft sein werden:

„Vor meinem Praktikum hätte ich nie gedacht, dass es mir so gut gefällt, mit verhaltensauffälligen Kindern zu arbeiten. Es ist mir klar geworden, wie mein beruflicher Weg nach dem Abitur aussehen soll. Ich habe vor, mich in Richtung Psychologie zu orientieren."

Lea Hoebel absolviert ihr Praktikum im Bereich Schulsozialarbeit in einer Grundschule des Vereines SOS – Kinderdorf e. V. in Düsseldorf.

„Vor meinem Praktikum hätte ich nicht gedacht, dass ich mich in den Räumen der Kindertagesstätte so schnell auskenne. Außerdem hätte ich vor meinem Praktikum nicht gedacht, dass ich die Kinder so schnell ins Herz schließen werde. Es ist mir klar geworden, dass es anstrengender ist, den Arbeitstag aktiv zu gestalten, z. B. Projekte vorzubereiten, als in der Schule Arbeitsaufträge zu erfüllen. Dennoch finde ich es schöner zu arbeiten – denn ich bekomme Einblick in den Berufsalltag und mir wird Verantwortung übertragen."

Lea Respondek arbeitet als Praktikantin in einer integrativen Kindertagesstätte in Osnabrück.

„Vor meinem Praktikum hätte ich nie gedacht, dass dieser Job als Praktikantin im Förderschulbereich mich geistig so fordern und aussaugen würde. Manchmal würde ich sogar eine vierstündige Mathe-Arbeit bevorzugen. Auch hätte ich nie gedacht, dass so viel Arbeit hinter einer Unterrichtsstunde steckt. Es ist mir klar geworden, dass ich niemals Lehrerin werden will, dafür aber umso lieber Sozialpädagogik studieren möchte. Durch die wertvollen Stunden, die ich mit der Schulsozialarbeiterin zusammenarbeite, merke ich, wie sehr mir der Umgang mit schwierigen Kindern liegt.“

Antonia Netter ist in einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen in Saarbrücken eingesetzt.

„Vor meinem Praktikum hätte ich nie gedacht, dass das Arbeiten mit Kindern so anstrengend sein kann. Nach dem Feierabend falle ich wie tot ins Bett. Es ist mir klar geworden, dass zur Arbeit viel mehr gehört, als NUR mit den Kindern zu spielen. Ich übernehme zahlreiche weitere Aufgaben, z. B. Elternbriefe schreiben, einkaufen und Projekte vorbereiten. Vor allem aber muss ich als Praktikantin viel mehr Verantwortung übernehmen denn als Schülerin.“

Büsra Demirci ist Praktikantin in einem evangelischen Kinderhaus in Marburg.

Fotos: Bärbel Nolte