Farewell mit lachenden Herzen

Das Foto zeigt das "Ratschenspalier" der Kolleginnen und Kollegen

von Imke Troltenier

Mit einem großen Ratschen-Spalier überraschten die Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen, Schüler und Ehemaligen die ausscheidenden Lehrkräfte Karin Edtmüller, Peter Gößmann und Ulrich Kalina auf ihrem Weg vom Schulgebäude zum Eingang der Aula.
 
30 ausgewählte Gäste durften die überaus beliebten und engagierten Funktionsträger der Carl-Strehl-Schule anschließend in die festlich geschmückte Aula begleiten. Weiteren Kolleginnen und Kollegen wurde die Möglichkeit geboten, die vergnügte Abschiedsfeier via Jitsi mit Abstand am Monitor zu verfolgen. Die Corona-Ordnung wurde kreativ und sorgfältig bedacht.
 
Virtuos eröffnete Schülerin Maxima die Feier mit einem Stück, das sie unter dem Titel „Les trois“ selbst komponiert hatte. Für ihre wunderschöne Darbietung am Flügel erhielt Maxima viel Applaus. „Auf 108 stattliche blista-Jahre kommt ihr drei zusammen“, eröffnete Direktor Claus Duncker die Ansprachen, dankte allen Dreien aufs Herzlichste und brachte dabei symbolisch mit dem Kreuz-König „Uli“, der Pik-Acht „Karin“ und der Herz-Acht „Peter“ drei Pokerkarten ins Spiel. Der Fokus seiner Ehrungen war auf Letzteren gelegt: „Den größten Gefallen konnte man dir ja immer machen, wenn man nicht über dich redet, lieber Peter. Heute geht das nicht!“ Ohne den beliebten Lehrer für Religion und Latein mit den tollen Klassenfahrten nach Rom würde es den Blindenfußball in Deutschland so nicht geben, führte er aus.

Die Abbildung zeigt die im Text beschriebenen Spielkarten.

“Sehr früh war er ein sehr gefragter Mann!“, Patrick Temmesfeld, stellvertretender blista-Direktor, legte den Fokus seiner Ehrungen auf Ulrich Kalina. Mit Seminarangeboten wie „Ohne Maus, aber mit Verstand“ und der Gründung einer einschlägigen Arbeitsgruppe im Verband der Blinden- und Sehbehindertenpädagogen habe er bereits vor 36 Jahren die Chancen der neuen Technologien für blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler erkannt und vielfältige Anwendungen, Anleitungen und Angebote erarbeitet. Mit seinem profunden Wissen hinterlasse er seinem Nachfolger große Fußspuren.

Schulleiter Peter Audretsch ehrte die ausscheidende stellvertretende Schulleiterin Karin Edtmüller als Dritte im Trio. Er zog eine Linie der Begegnungen vom ersten „Kennenlernen mit römischen Spezialitäten“ über die Einführung der blista-Eingangsstufe mit ihrem rhythmisierten – und insofern für ihn als damaligen Stundenplaner herausfordernden – Unterrichtskonzept über die Integrationsklasse für geflüchtete Kinder bis hin zum Gespräch auf einer Bank am Mittelweg, in dessen Folge er dereinst dem Schulleitungsteam beitrat. „Du bist eine tolle Netzwerkerin und hast dich auf sehr engagierte Weise immer wieder mit Herz und Verstand für unsere Schülerinnen und Schüler eingesetzt. Danke für diese großartige, herzliche und immer offene Zusammenarbeit! “, betonte Audretsch.
 
Im Anschluss an das folgende spannend gejazzte, vierhändige „Farewell“ von Markus Biber und Olaf Roth, war mit dem „Runden Tisch 3.0“ ein Sketch vorbereitet, der das Trio in drei Phasen von der jeweils „problemdurchwachsenen Ausgangssituation“ durch den „Nebel der nagenden Fragen“ mit Tipps hin zum „Sonnenschein“ führte. Die humorvollen Beiträge enthüllten beachtliches Insiderwissen und ernteten viel Applaus.

Folglich skizzierten sich die Zukunftsszenarien des Trios wie folgt: Aufgrund ihrer Vorliebe für Nachhaltiges, Ökologisches und Umweltbewusstes wurde für die „Lady in Red“ eine Zukunft als E-Bike-radelnde „Granny for future“ angeraten, dem bundesweit anerkannten Fachmann für Informations- und Telekommunikationssysteme vorgeschlagen, als „moodelnder Barde“ oder – wahlweise – „rockender Jitsi“ sein künftiges Glück zu suchen, während der kleine Enkel des „Unersetzlichen“ sicherlich überrascht sein wird, wenn er fortan zum frühen Vertrautwerden mit den Fußspuren seines Großvaters beim Vorlesen auf Kinderbücher verzichten und Bekanntschaft mit lateinischen Dramen wie der Aeneis des Dichters Vergil machen wird.
 
Anschließend traten die Vertreterinnen und Vertreter der Fachschaften, der Schülerschaft und des Betriebsrats auf die Bühne und übergaben vielerlei sorgfältig ausgewählte Geschenke und persönliche Gaben. Die Ausscheidenden bedankten sich „mit lachenden Herzen“. Betont wurden die vielfältigen tollen Möglichkeiten, an der blista engagiert und aktiv zu sein. Es habe gutgetan, immer wieder neu und neugierig mit und für die Schülerinnen und Schüler zu lernen. Lobenswert sei das gute Miteinander der unterschiedlichen Abteilungen. Das Trio war sich einig: „Bitte, lasst es so weitergehen!“

Zum abschließenden Höhepunkt wurde der wunderschöne Song „When a blind man cries“, vorgetragen von der Lehrerband mit Markus Biber, Jens Flach, Olaf Roth, Roland Stephan und blista-Alumni Sascha Parsch. So sorgte Markus Biber, der ab August die Nachfolge von Karin Edtmüller als stellvertretender Schulleiter der Carl-Strehl-Schule antritt, zusammen mit seinen Bandkollegen für einen bewegenden, musikalischen Schluss.  Anschließend übergab die Moderatorin die Regie charmant an die Gäste der Abschiedsfeier und noch lange wurde bei Häppchen und Sekt munter geplaudert.