Die blista auf der SightCity
„Es war schön zu sehen, wie sich Menschen gefreut haben …“
Sophie Werner und Imke Troltenier | Vom 10. bis 12. Mai 2023 öffnete die größte Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel wieder ihre Tore. Die blista war wie gewohnt an unserem Gemeinschaftsstand mit dem DVBS zu finden. Unser eigenes Veranstaltungsprogramm, das die blista-Öffentlichkeitsarbeit mit wechselnden blista-Expert*innen zusammengestellt hatte, wurde prima angenommen. Auch das neue blista-Quiz verlockte Groß und Klein zum Knobeln. Das Besucherinteresse war ausgesprochen rege und wir haben uns nach der langen Corona-Pause sehr über die vielen Kontakte gefreut. Erfreulich viele Menschen mit Taubblindheit oder Hörsehbehinderung hatten sich diesmal unter die Besuchenden gemischt. Allgemein wurden der neue Veranstaltungsort, das Kongresshaus Kap Europa auf dem Frankfurter Messegelände, durchweg positiv bewertet.
Die Oberstufenschülerin Sophie, die freundlicherweise unser Expert*innen-Programm am blista-Stand verstärkte, hat uns am SightCity-Freitag ganz hervorragend unterstützt und berichtet nachfolgend über ihre Erfahrungen:
„In diesem Jahr fand die SightCity erstmals nach der Corona-Pause wieder statt. Ich war zuvor noch nie bei der SightCity gewesen. Nun hatte ich die Möglichkeit, die Hilfsmittelaustellung zu besuchen. Anfangs war es geplant, dass ich mit einer Gruppe von Mitschüler*innen nach Frankfurt fahre, die auf eigene Faust diese Fahrt geplant haben. Allerdings wurde ich von meinen Lehrer, Herrn Dr. Tobias Mahnke, angefragt, ob ich nicht bei der SightCity dabei sein will, um die MuLI-Modelle zu zeigen und zu erklären, wie man damit im Unterricht an der Carl-Strehl-Schule arbeitet.
Und so bin ich anstatt mit meinen Mitschüler*innen mit Herrn Mahnke zur SightCity gefahren. Dort angekommen, konnte ich mich vor Beginn der Ausstellung kurz umsehen. Ich habe mir einen Stock angeschaut, der sehr leicht war und beim Drauftreten nicht kaputt ging, sondern sich einfach kurz bog. Mit diesem Mann, der den Stock präsentiert hat, habe ich ein sehr interessantes Gespräch über seine Motivation für seinen Einsatz geführt. Leider musste ich anschließend an meinen Stand zurückkehren, denn es war bereits Zeit.
Ich war ein wenig nervös und nicht ganz sicher, ob ich es schaffe, die Modelle gut zu präsentieren. Aber als immer mehr Menschen kamen, verschwand meine Nervosität. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, den Menschen zu zeigen, was alles trotz Blindheit oder Sehbehinderung möglich ist und wie man mit Blindheit oder Sehbehinderung an der blista arbeitet. Zudem kamen Menschen aus beispielsweise Portugal, die kein Deutsch sprachen. In so einem Moment musste ich englisch sprechen und Dinge erklären, ohne die Vokabeln dafür zu kennen. Hier ging es hauptsächlich um Naturwissenschaften und diese Worte gehörten nicht zu meinem täglichen Vokabular. Es war schön zu sehen, wie sich Menschen gefreut haben oder dass sie begeistert von den Modellen waren. Außerdem war es schön, eine Herausforderung zu haben, wie beispielsweise der Fakt, dass ich englisch sprechen konnte.
Es gab auch Menschen, die eventuell auf die Carl-Strehl-Schule der blista gehen wollen, da sie schlechter sehen oder es gab Mütter, die sich für ihre Kinder erkundigten. Dort war es schön zu sehen, wie erleichtert diese Menschen nach einem Gespräch gewesen sind. Ich war traurig, dass es so schnell vorbei ging und würde so etwas jederzeit wieder tun.“