Neues Montessori-Moodle kommt beim Distanzlernen gut an
Wie der digitale Kompetenzerwerb auf allen Seiten gelingt
von Imke Troltenier | Im zweiten Corona-Lockdown hat die Montessori-Schule Marburg (MSM) prima Erfahrungen mit der Digitalisierung via Lernplattform Moodle gemacht und dazu in Windeseile ein bemerkenswertes Projekt realisiert.
Der zweite Lockdown kam überraschend. Sehr kurzfristig galt es für den nunmehr gebotenen Distanzunterricht pädagogisch wertvolle Lösungen zu finden.
„Es ging darum, digitale Lernangebote zu entwickeln, die die Motivation und die Freude am Lernen fördern, die unseren Monte-Kids weiterhin gute Lernfortschritte ermöglichen und sie vielleicht sogar die Herausforderungen dieser schwierigen Zeit für Momente vergessen lassen“, erklärte Michael Elias, der pädagogische Leiter der Montessori-Schulen auf dem blistaCampus.
Als Grundlage entwickelte Michael Elias in enger Zusammenarbeit mit der Zentralen IT-Abteilung der blista (ZITA) auf Basis der anerkannten Open-Source-Software Moodle zunächst einen konzeptionellen Rahmen für die neue Lernumgebung.
Sodann füllte er ihn mit anschaulichen Beispielen für den praktischen Unterricht: Unterschiedliche Themen des Wochenplans werden in Blöcken klar strukturiert, die Aufgabenstellung wird ansprechend dargestellt, kommentierte Links laden zu gezielten Recherchen ein, Hörbeispiele und Videos runden das Lernangebot ab.
Für die Lernfortschrittskontrolle können die Schüler*innen Multiple-Choice-Aufgaben lösen, Texte schreiben, Audiodateien erstellen oder digitale Präsentationen anfertigen. Darüber hinaus können die Lerngruppen untereinander im „virtuellen Klassenzimmer“ in Foren und Chats kommunizieren, Fragen stellen und sich austauschen …
Im nächsten Schritt wurden alle Lernbegleiter*innen der MSM mit dem neuen „Montessori-Moodle“ und seinem vielfältigen Strauß an Möglichkeiten vertraut gemacht.
Wo auch immer sich darüber hinaus für die Unterrichtsgestaltung Fragen stellten, bot Michael Elias einen individuellen Support an und erreichte mit viel persönlichem Engagement, dass der digitale Kompetenzerwerb im gesamten MSM-Kollegium in dem eng bemessenen Zeitrahmen zuverlässig gelang.
Nun galt es die Eltern einzubinden, den Datenschutz zu garantieren und die Schüler*innen fortan Woche für Woche zu begleiten.
Die Rückmeldungen der Eltern, so Markus Biber, Gesamtleiter der Montessori- Schulen Marburg, „war und ist fantastisch“.
Einfach schöner
Bei den Montessori-Schüler*innen haben wir uns ebenfalls umgehört. „Am Anfang war es eine Überraschung, das waren wir ja alle noch nicht gewohnt. Aber bei mir hat gleich alles gut geklappt, die Fächer waren gut sortiert und wenn es Fragen gab, konnte man sogar skypen“, erzählt die elfjährige Madita.
Auf die Frage, ob sie hier und da vielleicht sogar am digitalen Lernen via Montessori-Moodle festhalten möchte, ist sie jedoch ganz klar: „Fürs Homeschooling war das praktisch, aber eine Kombination wäre sicher verwirrend. Es ist einfach schöner, wenn man die ganzen Menschen um sich hat.“
Bei Elisabeth (12 Jahre) gab es am Anfang Schwierigkeiten und zugleich tolle Unterstützung von Zuhause aus. „Meistens bin ich um 8 Uhr aufgestanden, habe gefrühstückt und dann angefangen. Wenn irgendwas nicht lief, dann habe ich auch mal eine Pause gemacht. Oder ich habe darauf gewartet, dass mir meine Oma zum Beispiel in Englisch hilft. Bei meinem Lieblingsthema „Ökosystem Wald“ war ich mit allen Aufgaben immer schnell fertig und musste beim Homeschooling warten, bis es dazu endlich neue Aufgaben gab. Hier in der Lerngruppe kann ich mich einfach direkt an die Lehrer*innen wenden und bekomme häufig gleich eine neue Aufgabe.“ Auch Elisabeth ist lieber zurück in der Klasse, „weil‘s einfach schöner ist!“.
- Bei Fragen rund um das Thema Moodle können Sie sich gerne an die Schulleitung wenden: Tel.: 06421 606-340, E-Mail: schule@montessori-marburg.com