Mini-Verkehrspolizei sorgt für Ordnung auf Marburgs Straßen
Cecilia Röhler und Isabella Brawata | Am 26. September stand in Marburg eine besondere Aktion auf dem Plan: Schüler*innen der sechsten Klassen der Carl-Strehl-Schule (CSS) übernahmen für einen Tag die Rolle der Verkehrsüberwachung. Gemeinsam mit der Marburger Verkehrspolizei kontrollierten sie an der Kreuzung Ketzerbach/Wilhelm-Roser- Straße das Fahrverhalten der Autofahrer* innen. Das Besondere: Die Kinder, von denen viele blind oder sehbehindert sind, verteilten für vorbildliches Verhalten grüne Kärtchen und für Verkehrsverstöße gelbe Kärtchen. Die Polizei wies die Fahrzeuge an, anzuhalten, während die Kinder dann die Kärtchen verteilten.
Diese Aktion entstand auf Initiative von Oberkommissar Thorsten Frey, da dieser Bereich in der Innenstadt häufig von der Verkehrspolizei überwacht wird. "Gerade für zu Fuß Gehende ist die Kreuzung eine potenzielle Gefahrenstelle", erklärt Frey. Durch die Beteiligung der blista- Schüler*innen sollte auf die besonderen Gefahren für Menschen mit Sehbehinderungen und Blindheit im Straßenverkehr aufmerksam gemacht werden.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spieß, der die Aktion begleitete, betonte: "Wir achten in Marburg auf alle Verkehrsteilnehmer* innen".
Die Reaktionen der Autofahrenden fielen gemischt aus. Während einige mit einem grünen Kärtchen für ihr vorbildliches Fahrverhalten belohnt wurden und sich sichtlich freuten, mussten andere ein gelbes Kärtchen als Verwarnung entgegennehmen – wegen zu hoher Geschwindigkeit. Doch die Aktion zeigte Wirkung: Von den Kindern auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht zu werden, hinterließ bei vielen einen bleibenden Eindruck.
Die Schüler*innen erlebten durch diese Aktion, wie ernst ihre Beobachtungen genommen wurden. Sie nahmen wahr, dass man Dinge zum Besseren verändern kann, wenn man aktiv wird und Verantwortung übernimmt. Die Mini-Verkehrspolizei hat ihre Aufgabe mit Bravour gemeistert und einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit auf Marburgs Straßen geleistet.