Chemie-LK experimentiert an der Uni
Tobias Mahnke* | Seit dem Schuljahr 2017/2018 bietet die Carl-Strehl-Schule auch einen Chemie-Leistungskurs an. Diese Erweiterung des Spektrums wird von den Schülerinnen und Schülern sehr gut angenommen. 15 interessierte junge Menschen haben sich auf diesen Weg begeben, um experimentell und theoretisch zu ergründen was unsere stoffliche Welt im Innersten zusammen hält.
Obwohl von Seiten der Lehrer und des Kerncurriculums viel Wert auf eigenständiges experimentelles Arbeiten gelegt wird, bietet der Unterricht dazu nicht immer die Möglichkeit. Mitte Februar war es dann schließlich soweit: Die theoretisch erarbeiteten Konzepte wurden in einem experimentellen Workshop an der Philipps-Universität auf Herz und Nieren geprüft.
Seit mehreren Jahren schon werden die Bemühungen um einen inklusiven Zugang zur Chemiedidaktik von der Arbeitsgruppe um Herrn Dr. Schween sehr erfolgreich mitgestaltet. Bereits bei der theoretischen Einführung kamen neben Abbildungen in seiner Gruppe entwickelte taktile Funktionsmodelle zum Einsatz, die die Besonderheiten des Mesomeriekonzeptes allen Teilnehmern näher brachten (Abb. 1).
Beim Experimentieren schließlich führte die sorgfältige Auswahl der Experimente, deren Aufbau sowie Durchführung zu einer aktiven Teilnahme aller Schülerinnen und Schüler. In diesem Zusammenhang ist die Vorbereitung der experimentellen Durchführung besonders hervorzuheben.
Für die Zusammenführung genauer Volumina wurden Spritzen mittels Reißzwecken so präpariert, dass sie bis zum Anschlag aufgezogen das gewünschte Volumen und somit die gewünschte Stoffmenge enthalten (Abb. 2).
Nach der Zugabe von diversen Reagenzien in einen Kolben konnten Reaktionsverläufe mittels eines Helligkeitsmessers oder mit Hilfe eines „Chemophons“, das die Leitfähigkeit der Lösung in Töne umsetzt, verfolgt werden (Abb. 3). Bei den von uns durchgeführten Experimenten ging es unter anderem darum, wie schnell bestimmte Werte erreicht wurden. Aus den unterschiedlichen Geschwindigkeiten konnten Rückschlüsse auf die Reaktivität der einzelnen Komponenten gezogen werden. Dies wiederum galt es, mit den theoretischen Konzepten in Einklang zu bringen.
Die Schüler wurden jedoch nicht nur zum eigenständigen Experimentieren gebracht, sondern hatten auch Gelegenheit, weiterführende Ideen auf der Basis der bisherigen Unterrichtsinhalte zu entwickeln und diese mit Herrn Dr. Schween oder den Betreuern intensiv zu diskutieren. Wir danken der Arbeitsgruppe Schween und dem für diesen Workshop zusammengestellten Betreuerteam für diesen sehr aufschlussreichen Vormittag.
[* Lehrer der CSS; Fotos: Sebastian Hitz]