Buchtipp: Jürgen Fleger – Aus dem Tagebuch eines Blindgängers

Drei schwarze kreisförmige Zeichnungen auf gelbem Grund: das Gesicht eines Mannes, die Spitze eines Langstocks und ein Hundekopf.

Jürgen Fleger, Jahrgang 1975, leidet an einer fortschreitenden Augenerkrankung (Retinopathia pigmentosa), die langsam zu seiner Erblindung führt. Mit 18 Jahren wird die Nutzung des Blindenstocks und das Erlernen der Blindenschrift für ihn unumgänglich.

Sein schmales Büchlein ist mehr als eine Aneinanderreihung mal lustiger, mal nachdenklich stimmender Anekdoten mit und ohne Blindenführhund. Den sehenden Leser*innen wird auf sehr unterhaltsame Weise nähergebracht, wie sich das Leben ohne Augenlicht anfühlt und wie ein gelingender Umgang zwischen sehenden und blinden Menschen aussehen könnte. „Eine angenehme, launige Lektüre, die Verständnis weckt und den Leser auf sympathische Art mit in die Welt der Blinden nimmt.“ Da ist dem Covertext im Grunde wenig hinzuzufügen. Format und Aufbau des Büchleins machen es auch zu einem idealen Taschenratgeber im Umgang mit blinden Menschen, den man am besten immer bei sich tragen sollte.

Ein kleines Beispiel: Du gehst so durch die Gegend, auf einmal klappert hinter dir ein Blindenstock über das Pflaster, der Besitzer des Stockes läuft direkt auf eine Mülltonne zu und du rufst so laut du kannst: „Vorsicht!!!“ - Nein, das machst du bitte nicht! Stattdessen blätterst du mal lieber schnell in dem Büchlein und erfährst dort, dass du so etwas tunlichst unterlassen solltest - es sei denn, du willst einem blinden Menschen absichtlich das Leben schwer machen.

Also: unbedingt lesen!

Super Einführung ins Thema Blindheit. Kurz und knapp. Abgestimmt auf die Tik Tok -Generation, also die mit der kurzen Aufmerksamkeitsspanne. Auch den pädagogischen Neueinsteiger*innen der blista wärmstens zu empfehlen. Viel Input und gute Unterhaltung fürs Geld.

Das Buch von Jürgen Fleger gibt es als Hörbuch in der Leselust-App der „Deutschen Blinden-Bibliothek“.

Mehr Infos unter https://katalog.blista.de