Editorial der Ausgabe 3/2020
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ich kann noch so lange nachdenken, aber für das Editorial in der letzten blista-News des Jahres 2020 komme ich nicht an diesem Virus vorbei. Vieles hat sich in diesen seltsamen Zeiten verändert. Wir reden inzwischen von einer „neuen Normalität“. Dabei war ich mit der alten sehr zufrieden. Abstand halten, Mund-Nasen-Schutz tragen und Hygieneregeln befolgen, gehört jetzt zu unserem Alltag. Mein großer Respekt und Dank gilt all denen, die bei dieser neuen pandemischen Herausforderung weitreichende Entscheidungen treffen mussten.
Viel wird diese Tage auch über die Rolle von Kindergärten und Schulen diskutiert. Für uns an der blista eine zentrale Frage. Sind diese Einrichtungen Zentren einer viralen Vermehrung? Welche Gefahr geht von ihnen aus? Müssen sie geschlossen oder zumindest im Betrieb eingeschränkt werden?
Wie so häufig, wenn Erwachsene Probleme erörtern, vergessen Sie das wichtigste ins Zentrum zu stellen: unsere Kinder. Wir sollten weniger darüber nachdenken welche Gefahren von ihnen ausgehen, sondern mehr, wie wir ihnen eine kindgerechte Entfaltung ermöglichen können. Eine „Schule auf Distanz“ ersetzt nicht den lebendigen Austausch im Klassenraum und die häusliche Quarantäne nicht das Herumtoben mit Altersgleichen.
Bisher ist es uns gelungen, an der blista den Regelbetrieb in Kindergärten und Schulen aufrechtzuerhalten. Natürlich haben wir mit unserem blistaCampus und den großen Räumen mit den kleinen Lerngruppen sehr gute Bedingungen. Den größten Anteil daran hat aber das verantwortungsvolle Handeln aller großen und kleinen Blistaner. Ganz herzlichen Dank!
Dieses Jahr vermisse ich sehr die ausgefallenen Feste und Feierlichkeiten. Es ist immer ein buntes Treiben, wo Schülerinnen und Schüler aus allen Schulzweigen, der Montessori- und der Carl-Strehl-Schule, Große wie Kleine, Sehende wie nicht (so gut) Sehende zusammenkommen und gemeinsam einen Riesenspaß haben.
Die Weihnachtsfeier wird dieses Jahr wahrscheinlich auch ausfallen. Aber, da bin ich sicher, das Weihnachtsfest nicht: Der Weihnachtsmann ist systemrelevant.
Dass die blista neben „Corona“ auch anderes bewegt hat, das können Sie in diesem Heft nachlesen. Ich danke allen für die vielfältige Unterstützung und für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit im abgelaufenen Jahr. Ich freue mich auf eine bunte Zukunft unseres blistaCampus.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen je nach Religion und Weltanschauung schöne Feiertage oder schöne freie Tage.
Ihr Claus Duncker