Schriftsätze und Systematiken
Die Punktschrift ist vielfältig: Bei der Vollschrift entspricht jeder Buchstabe einem Braillezeichen aus dem 6-Punkte System. Dabei werden die häufigsten Kombinationen wie "sch" oder "st" in einem Zeichen zusammengefasst. Computerbraille ist eine 8-Punkt-Brailleschrift, die speziell für die Anwendung am Computer definiert ist. Hier wird jedes Zeichen am Computer durch ein einziges Braillezeichen wiedergegeben. Vielen blinden Menschen ist diese Form der Punktschrift heute am besten vertraut. Die Kurzschrift fasst Wortstämme und Silben im 6-Punkte System zusammen, wodurch das Lesetempo steigt. Allerdings sind diese Zusammenfassungen in jeder Fremdsprache anders. Darüber hinaus gibt es viele weitere Systematiken wie zum Beispiel die Mathematikschrift, die Musiknotenschrift, die Chemieschrift und die Schachschrift. In dem breiten Spektrum blinden- und sehbehindertenspezifischer Arbeitstechniken spielt die Punktschrift nach wie vor eine zentrale Rolle!
An der Entwicklung von einigen dieser Braille-Schrift-Systeme war die blista beteiligt. Sie werden auf nationaler und internationaler Ebene regelmäßig den aktuellen Gegebenheiten angepasst.
Folgende technische Datenblätter hat die blista entwickelt. Sie können per E-Mail über die Braille-Druckerei bezogen werden:
- Datenblatt über Punktschriftmaße mit Definition des Marburger Mitteldrucks und des Marburger Großdrucks (deutsch)
- Technical data sheet with definitions of Marburg Medium and Marburg Large (english)
Die Schriftsätze und Systematiken finden u.a. Verwendung in folgenden DIN- bzw. ISO-Normen:
- ISO 17351 Verpackung – Blindenschrift auf Arzneimittelverpackungen (ISO 17351:2013); Deutsche Fassung EN ISO 17351:2014
DIN 32986 Taktile Schriften und Beschriftungen – Anforderungen an die Darstellung und Anbringung von Braille- und erhabener Profilschrift (2015)
DIN 32976 Blindenschrift – Anforderungen und Maße (2007)