Safer Internet Day
Heike Flach | „Together for a better Internet“ – das ist das Motto des Safer Internet Day, der jedes Jahr am zweiten Dienstag im zweiten Monat begangen wird. An diesem Tag machen sich weltweit Menschen und Institutionen dafür stark, die Sicherheit im Internet zu verbessern. Zielgruppe sind insbesondere Kinder und Jugendliche, die im selbstbestimmten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien unterstützt werden sollen …, da darf die blista natürlich nicht fehlen! Auch bei uns fand ein Aktionstag rund um das Thema Datenschutz und Sicherheit im Netz statt.
Die Azubis des ersten Ausbildungsjahres begannen direkt nach der Weihnachtspause mit den Vorbereitungen. Das Fach IT-Anwendungen bot den geeigneten Rahmen dafür: Informationen waren zu beschaffen und aufzubereiten, Excel-Listen vorzubereiten und auszuwerten, Fragebögen zu gestalten… also Aufgaben direkt aus der Praxis. Vorbereitet wurden verschiedene Stationen an denen Schüler*innen sich informieren und beraten lassen konnten oder die einfach dazu dienten, miteinander ins Gespräch zu kommen. Mitgeplant wurde auch immer eine barrierefreie Variante – entweder zum Nachlesen in Punktschrift oder in Form von Assistenz, wenn es etwas zu schreiben gab.
Am Dienstagmorgen um 8:00 Uhr öffnete sich dann die Tür zum Multifunktionsraum für die Klassen 5-7 und um 10:00 Uhr für die Klassen 8-10. Doch ehe die Stationen gestürmt und die Azubis mit Fragen gelöchert werden konnten, kam das, was immer erstmal kommt…. Die lästige Cookies-Abfrage. Alle sollten mit einem kleinen Chip zeigen, ob sie eher zur Fraktion „alles akzeptieren“ gehören oder ob sie doch eher zum vorsichtigen Typ zählen und sich Zeit nehmen, die Einstellungen anzupassen und Cookies soweit es geht abzulehnen. Hier zeigte sich bei manchen, dass sich die Frage gar nicht immer so einfach beantworten lässt. Spiele funktionieren ohne Cookies nicht, Jawsnutzer*innen bemerken von der Meldung oft gar nichts und andere machen es davon abhängig, ob sie mit einem Schullaptop surfen oder mit einem eigenen Gerät. Dann ging es zu den einzelnen Stationen.
An der Station „Social Media“ lag ein Freundebuch mit vielen persönlichen Daten aus – mit wem möchte ich solche Daten teilen? Ist das im Freundebuch okay? Ist das im Internet okay? Was ist der Unterschied, all diese Dinge in ein Buch zu schreiben oder im Netz zu hinterlassen (bewusst oder unbewusst)? Weiterhin gab es eine Checkliste, um zu überprüfen, ob man ein Foto/Video posten darf. Hier zeigten sich große Unterschiede bei den Besucher*innen, was den Umgang mit Fotos und Videos im Netz angeht.
Thematisch daran anschließend kam ein Stand mit praktischer Hilfe. Wie stelle ich meine Geräte so ein, dass Daten möglichst gut geschützt sind? Welche Vorkehrungen kann ich zusätzlich in den Apps treffen? Hier konnte man sich sowohl als Android- als auch als iOS-Nutzer*in schlau machen und die Beratung reichte auch weit über das Smartphone hinaus. Auch Smart-Speaker und Router z. B. können entsprechend gesichert werden. Eine Frage wollten wir aber nicht beantworten: wie man die Schutzvorkehrungen der Eltern umgehen kann.
Die nächste Station klärte darüber auf, auf welche Daten die derzeit angesagten Apps eigentlich zugreifen. Sind sich die Schüler*innen eigentlich über die Altersfreigaben für ihre Apps im Klaren? Hier saß auch ein Datenkrake, der noch einen Namen suchte. (Zwischenzeitlich konnte geklärt werden, dass Krake und Oktopus richtig sind. Oktopusse sind achtarmige Tintenfische und dazu gehören auch die Kraken. Wäre das nun also auch geklärt.) Inzwischen ist die Entscheidung für den Namen gefallen. Aus den vielen Vorschlägen haben wir zwei ausgesucht und einen Doppelnamen vergeben. Unser plüschiger Datensammler heißt nun Chat-Kraki. Vielen Dank für die Ideen!
Weiterhin führten wir anonyme Umfragen durch. Da auch jüngere Schüler*innen zu Gast waren, gab es zwei Versionen: Internetnutzung allgemein und Smartphonenutzung. Über die Fragen kamen wir z. B. ins Gespräch über Handynutzungszeiten oder Jugendschutzvorrichtungen. Ein Medientagebuch lag aus, das mitgenommen werden konnte, um einen besseren Überblick über den eigenen Medienkonsum zu erhalten.
Sehr gut besucht war auch der Stand zur Passwortsicherheit. Hier konnte eine Auswahl an unterschiedlich komplexen Passwörtern getestet werden. Ein Programm rechnete dann aus, wie lange ein Algorithmus braucht, um das Passwort zu knacken.
Was hat ein sicheres Passwort mit einer Pizza zu tun? Am Beispiel der Pizza wurde exemplarisch gezeigt, wie man ein komplexes und sicheres Passwort kreiert, das man sich auch noch merken kann.
Und last, but not least warteten noch fleißige Helfer*innen darauf, die Antworten für unser Quiz zu notieren. Die 20 Fragen drehten sich um den Datenschutz und wir suchten die fitteste Klasse. Da es eine recht große Altersspanne ist, haben wir einen Gewinner für die Unterstufe ermittelt und einen für die Mittelstufe. Für die Unterstufe holte die Klasse 5b mit beeindruckenden 97% Trefferquote den Pokal und für die Mittelstufe die Klasse 10b mit 95%.
Es war ein buntes Treiben und ein reger Austausch. Viele Schüler*innen, vor allem in den unteren Klassen, waren sehr interessiert und zeigten schon ein gutes Bewusstsein für die Gefahren im Netz. Dann gab es Schüler*innen, die sich recht wenig Sorgen um solche Dinge machen. Aber vielleicht haben die Gespräche mit den jungen Erwachsenen doch etwas zum Nachdenken angeregt. Und schließlich gab es da noch die alten Hasen in dem Thema. Sie konnten immerhin mit realen Cookies oder anderen Leckereien an die Tische gelockt werden und ihre Erfahrungen mit einbringen. Während wir uns im Oberstufengebäude mit allerlei Fragen rund um den Datenschutz beschäftigten, lief im 3D-Druck-Labor ein Drucker auf Hochtouren, um die Pokale für die Quiz-Gewinner zu drucken. Am 23.02. wurden die Trophäen durch den Schulleiter an die 5b und die 10b überreicht.
Allen, die direkt oder indirekt zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben, ein herzliches Dankeschön!
Rückmeldung von Alexandra Otto, Jahrgangsstufe 6
Ich kann mir vorstellen, dass einige, die bestimmte Bereiche im Internet nutzen, etwas über ihren Nutzungsbereich dazugelernt haben und dabei auch noch viel Spaß hatten.
Am interessantesten fand ich persönlich den Stand, an dem ich die Quizfragen beantworten konnte. Diese Methode des Lernens macht mir viel Spaß.