blista-Schüler*innen beeindrucken Besuch aus Charlottenburg-Wilmersdorf

blista-Direktor Claus Duncker, Doris Kuhle, Reinhard Naumann, Markus Friedetzky und Marian Zachow stehen am Infopunkt auf dem blista-Campus.
blista-Direktor C. Duncker, D. Kuhle (stellv. Vorsitzende des Partner­schaftsvereins Charlottenburg e.V.), R. Naumann (Bezirksbürger­meister Charlottenburg-Wilmersdorf), M. Friedetzky und M. Zachow (Erster Kreisbeigeordneter Land­kreis Marburg-Biedenkopf)

von Imke Troltenier | Anlässlich der Feierlichkeiten zur 30-jäh­rigen Partnerschaft zwischen dem Bezirk­samt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin und dem Landkreis Marburg-Bie­denkopf nutzte der Berliner Bezirks­bürgermeister Reinhard Naumann den Marburg-Besuch zum Kennenlernen der blista und brachte neben seinem Ehemann, Markus Friedetzky, auch die stellvertretende Vorsitzende des Partner­schaftsvereins Charlottenburg e.V., Frau Doris Kuhle, und den Ersten Kreisbeige­ordneten des Landkreises Marburg-Bie­denkopf, Herrn Marian Zachow, mit.
 
Nach der herzlichen Begrüßung durch blista-Direktor Claus Duncker am In­fo-Stand im Eingangsbereich des Cam­pus, erwartete die Besuchergruppe spannende Einblicke in das naturwissen­schaftliche Lernen und Experimentie­ren an der Carl-Strehl-Schule. Lehrerin Tanja Schapat erläuterte die vielfältigen Methoden und Instrumente, die an der blista speziell für Schüler*innen mit Blindheit und Sehbehinderung entwi­ckelt wurden. Fachkundig unterstützt wurde sie dabei von Martin und Stefan aus Klasse 10a, die sich beide als Schüler mit „Berliner-Wurzeln“ outeten sowie der Oberstufenschülerin Anna.

Anna, Stefan, Martin und Tanja Schapat mit den Besucher*innen im Chemieraum.

Auch die Antworten auf die Frage, wie die drei ihren Weg an die Carl-Strehl-Schule der blista gefunden hätten, stießen auf das rege Interesse der Besu­cher*innen. Martin und Stefan berichten, dass sie sich gleich zur Eingangsstufe für den Wechsel an das blista-Gymnasi­um entschieden hatten. Stefan besucht seither das dezentrale Internat, während Martin bei seinen Eltern wohnt. Auch Anna, die erfolgreiche Teilnehmerin im Leistungskurs Chemie, wohnt im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Für sie war der Weg an die blista komplizierter, denn ihre Seheinschränkung war zunächst we­der ihr, noch ihren Eltern oder Ärzt*in­nen bekannt.

„Cerebral Visual Impairment“ , kurz CVI, bezeichnet zerebral bedingte Sehein­schränkungen. CVI wird häufig spät erkannt und betrifft die Weiterleitungs- und Verarbeitungsprozesse visueller In­formationen im Cortex eines Menschen.

Was Anna in der Grundschule noch über­spielen und mit kindlichem Improvisa­tionstalent ausgleichen konnte, wurde mit dem scheiternden Wechsel an ein Regelgymnasium deutlich: „Tatsächlich habe ich erst an der blista lesen gelernt“, erzählte die junge Frau. „Wir wissen ja nicht, wie Menschen sehen, die keine Einschränkung haben“, bestätigte Stefan. Beide Zehntklässler sagten, sie kennen das zunächst oft völlig indifferente Ge­fühl des Andersseins und stießen damit bei den Besuchenden auf offene Ohren.

Der anschließende Rundgang über den Bildungscampus führte die Gruppe in einen Klassenraum der inklusiven Ein­gangsstufe, in die Punktschriftdruckerei und zu den Beständen der Deutschen Blinden-Bibliothek.