Volles Haus beim „Museumsfest für alle“

Im Vordergrund ist Cordula von Brandis-Stiehl im Museum zu sehen, die ein taktiles Modell ertastet. Im Hintergrund sieht man eine Gruppe Menschen die klatschen.

Samira Idrisu, Museumspädagogin | Am Sonntag, den 26. Mai, setzte das Marburger Kunstmuseum ein neues Signal für sein Konzept „Museum für alle“. Unter dem Motto „Türen auf zum Brunnenhof!“ erlebten die Besucher*innen – mit über 900 Gästen ein wahrlich volles Haus – ein abwechslungsreiches Mitmachprogramm, das sowohl den Innenhof als auch das Museum der Philipps-Universität einbezog. Das Fest wurde gemeinsam vom Verein der Museumsfreunde Marburg und dem Kunstmuseum Marburg veranstaltet, in Kooperation mit der blista und dem Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf e.V.

Die Veranstaltung startete mit einer Eröffnungsrunde, in der Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Nauss, Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, Horst Viehl, Vorstandsvorsitzender des regionalen Lebenshilfewerks, und blista-Vorstand Patrick Temmesfeld die Bedeutung inklusiven Denkens und Handelns für ihre Institution und die Gesellschaft betonten. Dr. Christoph Otterbeck, Direktor des Museums, umriss die Idee des Fests als multimedialen Ort der Begegnung, bevor Dr. Bernhard Conrads, Vorsitzender der Museumsfreunde, auf ein buntes Programm einstimmte. Die Redner machten den Auftakt für ein großformatiges Bild, das im Laufe des Fests von Gästen kreativ zu einem Gemeinschafts-Kunstwerk ergänzt wurde.

7 Schüler*innen der Schülerband der Carl-Stehl-Schule stehen im Innenhof des Museums unter einem Pavillon und singen in Mikrofone.

Los ging es mit Dudelsackmusik: Achim Henrichs von spectrum e.V. überraschte im Schottenrock mit Weltmusik. Eine vielköpfige Band der Carl-Strehl-Schule unter Leitung von Olaf Roth bot beste Unterhaltung. Juno, der über Marburg hinaus bekannte Magier, verzauberte Groß und Klein. Von Ulrike Schönhagen, Cordula von Brandis und – verantwortlich für das Design – Fritz Wolf wurde ein mobiler Wagen vorgestellt, um Kunst im Museum mit verschiedenen Sinnen zu vermitteln. Dabei kamen einige Tastmodelle das erste Mal zum Einsatz.

Auch die Kunst kam nicht zu kurz: Eine Ausstellung im Brunnensaal stellte ein Projekt zum Thema „Wasser“ der Carl- Strehl-Schule, Hörstationen der Mosaikschule, ein Kunst- und Theaterprojekt in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Landestheater Marburg (HLTM) und „Kunst in Bewegung“ vor. Besonders kreativ wurde es beim Malatelier der blista, das Angebote für Menschen mit und ohne Sehbehinderung bot. Unter der Leitung von Stephanie Syre-Merkel wurde fleißig gemalt, sodass eine gemeinsame Blumenwiese entstand.

Zum Abschluss ließ sich Moderator Thomas Gebauer etwas Besonderes einfallen. Alle noch Anwesenden bildeten einen großen Kreis rund um den Brunnen. Sie symbolisierten auf diese Weise, dass wir alle zusammengehören und Kunst Brücken schlagen kann. „So ein Fest könntet ihr eigentlich jedes Jahr machen“, lautete der Zuspruch von verschiedener Seite. Ein schöneres Kompliment konnten sich die Veranstalter*innen nicht wünschen.