Hessentreffen auf dem „Manesse Hoop“ bei Kräuterduft und Apfelschmaus
blista-Elternberatung und Elternverein organisieren hessischen Familientag
Angela Fellinghauer* | Wusstet Ihr, dass es eine Apfelsorte gibt, die „Siebenschläfer“ heißt? Oder, dass man Fichtenspitzen essen kann? Das und noch viel mehr haben wir von Sabine und Norbert Clement beim Hessentreffen auf dem „Manesse Hoop“ gelernt.
Ende September reisten 25 Hessen (es waren auch ein paar Nicht-Hessen dabei!) nach Marburg und erlebten einen ganz besonderen Tag der Sinne.
Nach der Ankunft auf dem wunderschönen Hof wurden wir zunächst mit einem Glas leckeren Kräuterwasser begrüßt. Zum Einstieg versammelten wir uns alle unter einem Zeltdach und lauschten dem Kräutermärchen, das uns Sabine vorgelesen hat. Im Anschluss wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe startete mit der Herstellung von Kräutersalz auf der Terrasse, die andere begab sich zur Apfelverkostung in die ehemalige Scheune, die zu einem gemütlichen Seminarraum ausgebaut wurde.
Alle Kinder durften verschiedene Apfelsorten fühlen, riechen und schmecken. Wie fühlt sich die Schale an, welche Form hat der Apfel und vor allen Dingen, wie schmeckt er? Süß, sauer, mehlig oder saftig? Ist er eher hart und knackig oder weich? Zu jeder Sorte gab es eine kleine Geschichte. So erfuhren wir auch von der „Hessenwiese“, einer Streuobstwiese bei Marburg mit 132 Obstbäumen aus der Region, die in der Form von Hessen angelegt wurde. Alle Äpfel stammten von dieser Wiese. Die Sorte „Siebenschläfer“ wurde aufgrund ihrer späten Blüte so genannt. Alle waren beeindruckt von der Vielfalt und den Unterschieden der einzelnen Apfelsorten. Außerdem war der erste Hunger gestillt.
Nach der Verkostung ging es raus in den Garten, wo die Äpfel grob zerkleinert in eine Apfelpresse kamen. Jedes Kind durfte mal das Rad mit der Kurbel drehen, um die Äpfel zu pressen, die in kleinen Stückchen in den darunter stehenden Eimer fielen. Das war gar nicht so leicht und kostete eine Menge Kraft. In einer Art Zentrifuge wurde dann der Saft aus den Apfelstückchen gepresst.
Die Kinder der anderen Gruppe hatten in der Zwischenzeit ihr eigenes Kräutersalz hergestellt, was alle mit nach Hause nehmen durften. Zuerst wurden die getrockneten Kräuter in verschiedenen Dosen zum Riechen herumgereicht. Der eine oder andere erkannte schon so manchen Duft, wie zum Beispiel Lavendel, Pfefferminze, Rosmarin oder Estragon. Schwieriger wurde es bei Kräutern wie Bohnenkraut, Apfelminze, Engelwurz oder Fichtenspitzen. Nach der Schnüffelrunde durfte sich jedes Kind seine eigene Kräutermischung zusammenstellen und mit dem Salz in einem Mörser in ein köstliches Kräutersalz verwandeln. Auch bei der Namensgebung bewiesen die Kinder eine enorme Kreativität. Da gab es zum Beispiel eine „Bunte Kräuterliebe“.
Damit jedes Kind alles ausprobieren konnte, wurden die Gruppen danach getauscht. Auch der Wettergott war an diesem Tag glücklicherweise, entgegen aller Ankündigungen, auf unserer Seite und schickte den Regen erst, als wir den Tag gemütlich bei selbstgebackenem Apfelkuchen, Apfelsaft und Kräuterbutterbroten ausklingen ließen. Es war ein spannender Tag für die Kinder, und die Eltern konnten sich auch mal wieder in ungezwungener Umgebung austauschen.
Auf dem Heimweg wurde noch diskutiert, ob das Kräutersalz auf die Ofenkartoffeln am Abend oder lieber auf das Frühstücksei am nächsten Morgen gestreut werden sollte. Ein herzliches Dankeschön an Sabine und Norbert Clement mit ihrem Team sowie an Heike Kremer und Barbara Krönert-Ritz für die tolle Organisation.
* Der Bericht wurde mit freundlicher Erlaubnis des Bundesverbandes Eltern blinder und sehbehinderter Kinder (BEBSK) aus Vereinszeitschrift „Die Lupe“ übernommen. [Fotos: Carsten Herwig]
Wenn auch Sie Unterstützung durch die blista-Elternberatung wünschen, können Sie sich gerne melden.
Barbara Krönert-Ritz
Elternberatung
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