Eisige Fluten und Brötchenschwemme

1.	Das Bootshaus der Philipps-Universität an einem frostigen morgen vom Wasser aus gesehen. Vom Wasser steigen Nebelschwaden auf, am oberen Bildrand kann man schon erahnen, dass sich heute die Sonne durchsetzen wird.
Das Bootshaus der Philipps- Universität

Das Wassersportprojekt 2024

Tobias Mahnke | Der April zeigt sich von seiner besten Seite: Strahlender Sonnenschein, frische Luft, zartes Grün an den Bäumen. So gleiten wir auf der gut gefüllten Eder in unseren Kajaks und Kanadiern dahin und genießen das Eintauchen in die erwachende Natur. Leider, so ehrlich muss man sein, ist diese Momentaufnahme nicht repräsentativ für die 10 Tage am Edersee. Doch der Reihe nach.

Unmittelbar nach den Osterferien Mitte April stand für die Jahrgangsstufe 8 der Carl-Strehl-Schule das Wassersportprojekt an. Wie auch in den vergangenen Jahren fuhr ein Teil der Schülerschaft in wechselnden Teams mit Tandems von Marburg dorthin, eine Teilgruppe fuhr mit dem Zug nach Herzhausen und ist die Strecke zum Ruderhaus der Philipps- Universität Marburg gewandert (Bild 1). Bereits diese Anfahrt gab die Wetterbedingungen für die kommenden Tage vor: Hagel und Schneeregen zwangen zu Pausen, die glücklicherweise auch mit warmen Kakao zugebracht werden konnten.

2.	Auf einem Buffettisch stehen je eine Erdbeer- und Heidelbeertorte sowie ein Käsekuchen nebst Muffins und selbstgemachten Cookies.
Selbstgemachte Torten warten auf die hungrigen Schüler*innen

Ankommen, Zimmer beziehen, Paddock für die Pferde aufbauen. Auch in diesem Jahr gab es ein umfangreiches Land-Programm, bei dem die Pferde eine zentrale Rolle einnahmen. Ein Novum auf dieser Fahrt: Aufgrund der Gruppengröße wurde ein Teil der Schüler- und Betreuerschaft in Bungalows der benachbarten Jugendherberge untergebracht. Das Frühstück fand gemeinsam im Bootshaus, das Abendessen in der Jugendherberge statt.

Boote abladen, aufriggern und dann: Ab aufs Wasser! Trotz der ungünstigen Wetterbedingungen haben wir es fast immer geschafft, am Tag zwei Wassersporteinheiten anzubieten. Bei der Rückkehr haben wir uns sehr auf die selbstgemachten Torten des Land-Teams gefreut (Bild 2)! Auf die sonst üblichen Badeeinlagen im Anschluss an das Pflichtprogramm wurde von den meisten Teilnehmenden jedoch dankend verzichtet.

Und dann gab es noch diesen einen wirklich sonnigen Tag. Dieser wurde genutzt, um mit einer Teilgruppe eine kleine Wanderfahrt von Ederbringhausen zurück ans Bootshaus, ca. 13 km, durchzuführen (Bild 3). Andere Teilgruppen besuchten das Nationalparkzentrum, die Staumauer, den Tierpark oder machten einen Ausflug mit den Tandems.

Ein gemeinsamer Abschluss wurde am Donnerstag mit einer Sternfahrt nach Herzhausen mit Ruderbooten, Kanadiern, Kajaks und Tandems begangen. Während des Picknicks kam sogar noch mal die Sonne raus!

3.	Auf dem Fluss sieht man Menschen mit Kajaks entlangfahren, der Himmel ist blau mit wenigen weißen Wolken, an der Uferböschung frisch ausgetriebene Bäume.
Wanderfahrt von Ederbringhausen zurück ans Bootshaus

Und dann gab es da noch 300 Brötchen: Aufgrund eines Schreibfehlers in der Bäckerei bekamen wir eines Morgens nicht 30, sondern 300 Mehrkornbrötchen geliefert. 270 davon wurden glücklicherweise auch wieder abgeholt, sodass das Landteam um die Produktion von einigen Kilogramm Paniermehl herumkam.

Wie auch letztes Jahr hat sich die Vielfältigkeit des neuen Konzepts der Wassersportfreizeit bewährt. Dadurch war es möglich, allen Schüler*innen auch bei wetterbedingten spontanen Änderungen adäquate Angebote zu machen, die auch gerne angenommen wurden. Mit dem multiprofessionellen Team konnte einerseits den Bedarfen der einzelnen Schüler*innen Rechnung getragen werden, andererseits konnten auch übergeordnete Ziele wie Stärkung einer positiven Gruppendynamik oder Sichtung für den Leistungssport angemessen berücksichtigt werden. Wir freuen uns bereits heute auf das Wassersportprojekt 2025!